Geschichte

Mit der Abschaffung der Leibeigenschaft in Mecklenburg um 1848 kam es außerhalb der Dörfer zu Gründungen von einzelnen Höfen. Unsere Hofstelle war auch solch eine sogenannte Hufe. Ursprünglich ein Dreiseitenhof mit Querdielenhaus (Wohnhaus mit Kuh- und Pferdestall), einem Schweinestall mit Wagenremise und einer Scheune, war dieser Hof über viele Jahrzehnte Pachthof. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Hof Teil einer LPG. Nach der Wiedervereinigung wurden die Gebäude an die Erben des ursprünglichen Eigentümers rückübertragen, die den Hof auf Grund seines desolaten Zustandes alsbald verkauften. 

Seit 2006 sind wir Eigentümer und beantragten die Unterschutzstellung als Gesamtensemble, wobei die große Scheune bereits fehlte. Das Bau-und auch das Wohnnutzungsrecht war erloschen, die Gebäude waren verwahrlost und teilweise in ruinösem Zustand. Jegliche Infrastruktur war nicht mehr vorhanden. Es begann ein langer Weg durch Behörden und ein mehrjähriges Gerichtsverfahren bis wir 2010 die Baugenehmigung zur Sanierung und Umnutzung erhielten. Von da an arbeiteten wir gegen die Zeit. 

Nach 16 Jahren ist das unter Denkmalschutz stehende Ensemble gerettet. Wir können das Querdielenhaus privat nutzen. Im ehemaligen Stallgebäude ist in Abstimmung mit der Denkmalpflege eine moderne Nutzung zur See hin möglich, wohingegen die historische Ansicht hofseitig gewahrt wird. Die Gästewohnungen orientieren sich an der Struktur der Segmente des langen Stallgebäudes. In der Gestaltung haben wir besonderen Wert darauf gelegt, nicht zu historisieren und gleichwohl Materialien und Formen an das Einfache und Ehrliche eines ehemaligen Wirtschaftsgebäudes anzupassen. So entstanden schlichte aber anspruchsvolle Wohnungen inmitten einer wunderbaren Natur.

Lage und Besonderheiten

Die Ostseeküste besitzt nur einige wenige Haffbildungen. Durch diese geographischen Besonderheiten ist die Küstenlandschaft an diesen Stellen besonders abwechslungsreich. Das spiegelt sich auch in der Tier- und Pflanzenwelt wieder. Umgeben von Sandbänken, Inseln und Halbinseln liegt Boiensdorf. Hier kann man noch vergleichsweise abseits vom großen Ferientrubel die norddeutsche Küstenlandschaft genießen. Damit das ein wenig so bleibt, setzen wir ein Zeichen und richten unser Angebot ausdrücklich an Naturfreunde. Boiensdorf bildet das Tor zum Salzhaff und befindet sich im Europäischen Vogelschutzgebiet und im Natur2000 Gebiet Wismarbucht und Salzhaff. Von hier aus kann man kulturell und sportlich unwahrscheinlich viel entdecken und die Zeit reicht nie aus, um alles zu sehen, was man sich vornimmt. Unser Hof liegt in Sichtweite des Salzhaffs und der Ostsee und lädt zu jeder Jahreszeit zum Draußensein ein. Wettertechnisch ist die Lage sehr exponiert, nie wirklich stickig, mitunter stürmisch ruppig - auf jeden Fall interessant - am Spülsaum der Elemente, dort wo das Wasser auf das Land trifft.