Das heutige „Burgschloss“ geht auf einen Ministerialensitz der Schenken von Hofstetten zurück, die zugleich den Eichstätter Bischöfen als auch den mächtigen Grafen von Hirschberg dienten. Der hochmittelalterliche Bauzustand (um 1280) kann noch an vielen Details abgelesen werden (Bergfried, Festes Haus, Ringmauer).
Seit der Eichstätter Fürstbischof und Pate des Dürer-Freundes Willibald Pirckheimer, Wilhelm von Reichenau, 1466 „slos undt dorff mit allem zugehör“ kaufte, diente die Wasserburg den Bischöfen als Jagdschloss und zugleich großes Forstamt in waldreichem Gebiet auf der Jurahochebene über dem Altmühltal. Nach einem ersten großen Umbau um 1470 folgt von 1690 -1694 ein zweiter durch den Eichstätter Hofbaumeister Jacomo Angelini (Jakob Engel). Diese „mediterrane Barockisierung“ unter Fürstbischof Johann Euchar Schenk von Castell gab dem Schloss die heutige Gestalt. Die dicken mittelalterlichen Mauern wurden in eine frühbarocke Schlossneuschöpfung mit einbezogen und große und hohe repräsentative Räume mit einfachem Quadraturstuck geschaffen.
Nach der Säkularisation wurde das Schloss von den im ehemaligen Hochstiftsgebiet wechselnden Herrschaften bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts als Forstamt genutzt. Berühmtester Besitzer in dieser Zeit war Napoleons Stiefsohn Eugéne de Beauharnais, Herzog von Leuchtenberg.
Seit 1974 ist das Schloss in Familienbesitz und wird auch dauerhaft bewohnt. Die teilweise überbaute und vergangene barocke Schönheit wurde im Lauf der Jahre wieder hergestellt - in traditioneller Technik und mit überlieferten Materialien. Explizit wurde keine „Chemie“ verwendet, sondern atmende Kalkputze mit Kalkanstrichen sowie Holzfarben auf Leinölbasis.
Seit einer zweiten Sanierung ist das Schloss mit einer unsichtbaren Wandheizung ausgestattet. Das erste Obergeschoss wurde 2009 vollständig zum Gästebereich - mit einer großen und einer kleinen Ferienwohnung, die gefühlvoll und ohne Substanzverlust in die barocken Raumabfolgen integriert wurden.
In der geographischen Mitte Bayerns, an der (auch) historischen Grenze zwischen Oberbayern und dem fränkischen Raum, können heute bis zu zehn Gäste ihren Urlaub verbringen, wobei man den parkartigen Garten um den ehemaligen Wassergraben mit seinen vielen Sitznischen gar nicht verlassen möchte.
Die Lage im Naturpark Altmühltal, wenige Kilometer von der barocken Residenzstadt Eichstätt und der wittelsbachischen Herzogstadt Ingolstadt entfernt, ist für Ausflüge ideal. Durch die zentrale Lage sind wichtige und sehenswerte Städte wie Augsburg, Regensburg, Nürnberg, München und Landshut in nur wenig mehr als einer Stunde zu erreichen. Das landschaftlich reizvolle Altmühltal mit seinen Jurafelsen und den mediterranen Wacholderhängen ist durch grandiose Wanderwege (Panoramaweg) und ein gut ausgebautes Radwegenetz erschlossen. Die Altmühl lädt ein zu Kanutouren, in Steinbrüchen kann nach Fossilien wie dem berühmten Archäopteryx gesucht werden. Die alte Kulturlandschaft, durch die der obergermanisch-rätische Limes verlief, weist neben rekonstruierten Kastellen viele Klöster, Schlösser und Burgen, aber auch den Typus des steingedeckten Jurahauses auf und ist gastronomisch (auch Slow Food) gut erschlossen. Empfehlungen werden von den Gastgebern gerne gegeben.
Die beiden Ferienwohnungen sind für die Selbstversorgung mit Küchen, die Räume mit historischen Möbeln ausgestattet, das Dorf liegt fern von lärmenden Verkehrswegen, so dass das Schloss seinen Zauber voll entfalten kann.
Für Seminare, Firmenpräsentationen, Hochzeiten und andere Feierlichkeiten steht die ausgebaute fürstbischöfliche Remise von 1755 mit gut 90 Plätzen zur Verfügung. Seit 2010 kann im Rittersaal, in der Bibliothek und im Garten standesamtlich getraut werden. Neben anderen Denkmalauszeichnungen erhielt Schloss Hofstetten 1992 den Denkmalpreis der Hypo-Kulturstiftung.
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